(K)eine Macht den Drogen! Alles so schön bunt hier!

T.C. Boyle: "Das Licht" (Hanser Verlag) | 14.2.2019

T.C. Boyle: "Das Licht" (Hanser Verlag)Gemäß Interview waren T.C. Boyles Drogen: Musik und Natur . Ha, ha - wer's glaubt wird selig!

Selig werden, zu Gott aufsteigen, wollen jedenfalls alle, die sich um Harvard Professor Timothy Leary versammeln. Ein Psychologe, der die Psychologie revolutionieren und einem erlesenen Kreis, seine Vision der Bewusstseinserweiterung und losgelöster Lebensform nahebringen will. Fitz, wissenschaftlicher Assistent, hofft auf einen Karriereschub, wenn es ihm gelingt, sich Zutritt zum "Inner Cicle" des Gurus zu verschaffen. Als er zu einer der legendären Drogenpartys eingeladen wird, merkt Fitz schnell, dass das Interesse von Dr. Leary weit über medizinische Erkenntnisse durch Selbstversuche hinausgeht. Schnell rekrutiert der Drogenprofessor eine feste Gruppe, die bereit ist, mit ihm über Grenzen zu gehen. Nachdem Leary der Universität den Rücken gekehrt und sich, mit seinen Auserwählten,  in Mexiko niedergelassen hat, gründet er später die berühmt, berüchtigte Millbrook- Kommune. Am Ende sind alle nur noch high und selbst die Kinder der "Probanten" werden auf kontrollierte Trips geschickt. Heftige sexuelle Ausschweifungen und immer härter werdende Drogencocktails, lassen das Projekt gefährlich scheitern...

Interessant, dass man in den 60ger Jahren völlig andere Musik hörte, wenn man Drogen konsumierte (ausschließlich Jazz), als 10 Jahre später. Und dass Joints verboten waren, LSD jedoch lange nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fiel. Lysergsäurediethylamid (Synthese Nummer 25 ), später kurz LSD genannt, wurde bereits 1943 in Basel, von Dr. Hoffmann, durch einen ziemlich kuriosen Zufall entdeckt. Auch da probierte man heimlich, und in Selbstversuchen "Synthese Nummer 25" aus, um sich dem "Licht zu nähern". Ob damals schon jemand geahnt hat, was diese psychedelische Droge für Ungemach mit sich bringen wird?

Muss man das lesen? Nö, kann man aber - unterhaltsam ist es allemal! Und es ist T.C. Boyle, wie wir ihn lieben und haben wollen: Sex, Drugs and "Jazz'n Roll".