Ein bisschen Seethaler, ein wenig Agota Kristof und ganz viel Rytisalo!

Minna Rytisalo "Lempi" (Verlag Hanser) | 23.8.2018
Minna Rytisalo "Lempi" (Verlag Hanser)

Lempi, Kaufmannstochter ist hübsch, keck und abenteuerlustig. Aus einer Laune heraus, wettet sie mit ihrer Zwillingsschwester, dass sie sich in den ersten Mann verlieben kann, der den väterlichen Laden betritt. Glücklicherweise ist es der ansehnliche junge Bauer Viljami, den das Schicksal trifft. Nach der Hochzeit nimmt der Bursche seine Lempi mit auf den familiären Hof, nicht ohne für seine zarte, die Arbeit nicht gewöhnte, Frau eine Magd anzuheuern. Während eines kurzen Sommers in Lappland entdecken die beiden sich selbst und ihre tiefe Liebe zueinander, spielerisch und äußerst ungewöhnlich für diese Zeit. Dann wird Viljami in den Krieg berufen. Als er wiederkommt, ist seine Frau verschwunden, hat angeblich mit einem Deutschen das Weite gesucht. Die Magd und zwei Kinder sind noch bzw. wieder am Hof, um den Bauern in Empfang zu nehmen...

Wahnsinn! Dieses Buch macht einen fertig! Das Unheil schwelt auf jeder Seite, man ahnt bald Schlimmes und will es doch nicht wahrhaben. Wer war Lempi? Und vor allem wo?  Aus unterschiedlichen Perspektiven wird erzählt und jedes Mal ist Lempi eine Andere! Einmal gibt es eine Stelle, die das Geheimnis auflöst. Und die liest man immer wieder und denkt: gibt's doch gar nicht! Oder: hab ich's mir doch gedacht!

Total irre, dieses Buch! Meine Entdeckung! Meine Empfehlung!

Lesen!
Unbedingt Lesen!