Schwule Sau - wer nicht hetero fickt, ist krank!

Garrard Conley, "Erased Boy" (Verlag Secession) | 21.3.2018

Garrard Conley: "Erased Boy" (Verlag Secession)"Bible Belt" Arkansas 2003.

Der achtzehnjährige Garred wird gegen dessen Willen, vor seinen Eltern, geoutet. Ein Kommilitone, selbst schwul und sexuell übergriffig, lässt seinen vermeintlichen Freund ins offene Messer, der amerikanischen Spießbürger rennen und öffnet dem "netten Jungen von nebenan" das Tor zur Hölle. Als Sohn eines Baptistenpredigers wird Garret vom Vater zu einer Konversionstherapie gezwungen. Dort ist alles versammelt, was in den Augen der Gesellschaft falsch ist.

"Sodom und Gomorra" der Neuzeit auf Exorzistenkurs.

Während Garred von seiner Homosexualität "geheilt" werden soll, verliert er sich immer tiefer in die Frage der Auslöschung. Was gilt mehr? Sein inneres oder sein äußeres Leben? Woher dieser junge Mann am Ende die Kraft und das Verständnis für Menschen nimmt, die ihm so viel Schmerz zugefügt haben, ist unklar - aber auch irgendwie beruhigend. Inmitten dieser kalten, verrohten und bigotten Gesellschaft lässt sich die Liebe nicht ausmerzen. Im heutigen Amerika kann man alles haben und machen, wenn man nur damit einverstanden ist. Sich gegenseitig totschießen oder von einem Verrückten regieren lassen - kein Problem. Nur schwarz sollte man nicht sein und auf gar keinen Fall schwul. Was nicht passt, wird passend gemacht oder eliminiert - und immer schön "im Namen Gottes"! So geht Fundamentalismus.

Eine autobiografische Erzählung. Das ist (leider) alles wahr und erst durch Schreiben des Buches konnte Garrard sich aus "Dantes neun Kreisen" befreien - mehr oder weniger.

Krasses Buch! Nix für Ponyhöfler und Liebesgeschichtenverschlinger.

Für alle anderen:
Lesen!
Unbedingt lesen!